Remote Arbeiten ist längst mehr als ein Trend: Immer mehr Menschen nutzen die Freiheit, ihren Beruf ortsunabhängig auszuüben – ob als Angestellte oder Selbstständige. Doch welche rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Aspekte sind zu beachten? Und wie findest du passende Angebote, etwa in der Datenbank von LVV-Bildung.de? Hier findest du einen umfassenden Überblick!
Was bedeutet Remote Arbeiten?
Remote Arbeiten (auch: mobiles Arbeiten) bezeichnet Tätigkeiten, die außerhalb des klassischen Büros ausgeführt werden können – etwa von zu Hause, aus dem Coworking Space, im Ausland oder unterwegs. Im Gegensatz zum klassischen Homeoffice ist der Arbeitsort beim Remote Job frei wählbar[1][3][7].
Angestellt oder selbstständig: Was ist der Unterschied?
Angestellte im Remote Job:
- Haben einen festen Arbeitsvertrag mit einem Unternehmen.
- Arbeitszeiten, Urlaub und Gehalt sind geregelt.
- Sozialversicherung (Kranken-, Renten-, Arbeitslosenversicherung) läuft über den Arbeitgeber.
- Arbeitsrechtliche Vorgaben (z.B. Arbeitszeitgesetz, Arbeitsschutz) gelten auch remote[1][4][5].
Selbstständige/Freelancer im Remote Job:
- Arbeiten auf eigene Rechnung und organisieren Projekte, Kundenakquise und Abrechnung selbst.
- Müssen sich eigenständig um Krankenversicherung, Altersvorsorge und Steuern kümmern.
- Haben mehr Freiheit, aber auch mehr Eigenverantwortung und unternehmerisches Risiko.
Wichtige Abwägung:
Angestellte genießen mehr soziale Sicherheit, Selbstständige mehr Flexibilität und oft ein höheres Einkommenspotenzial – aber auch mehr Unsicherheiten.
Wie und wo kann ich remote arbeiten?
- *Als Angestellter:**
Viele Unternehmen bieten heute Remote- oder Hybridmodelle an. Voraussetzung ist meist ein Arbeitsvertrag, der mobiles Arbeiten ausdrücklich erlaubt. - *Als Selbstständiger:**
Du kannst weltweit für Kunden arbeiten, solange du die rechtlichen und steuerlichen Bedingungen beachtest.
Typische Arbeitsorte:
- Zuhause (Homeoffice)
- Coworking Spaces
- Cafés, Bibliotheken
- Ausland (z.B. als „Digital Nomad“)
Wo wird mein Einkommen versteuert?
- Angestellte:
Dein Einkommen wird grundsätzlich im Land des Arbeitgebers versteuert. Arbeitest du jedoch dauerhaft aus dem Ausland, kann das Land, in dem du dich aufhältst, ebenfalls Steueransprüche erheben (Stichwort: „183-Tage-Regel“ und Doppelbesteuerungsabkommen). - Selbstständige:
Du versteuerst dein Einkommen dort, wo dein Lebensmittelpunkt („gewöhnlicher Aufenthalt“) ist. Arbeitest du dauerhaft im Ausland, musst du dich ggf. dort steuerlich anmelden.
Tipp:
Lass dich von einem Steuerberater beraten, wenn du grenzüberschreitend arbeitest, um Doppelbesteuerung zu vermeiden und alle Pflichten zu erfüllen.
Bekomme ich einen ausländischen Arbeitsvertrag?
- Angestellte:
Wenn du für ein ausländisches Unternehmen arbeitest, bekommst du meist einen Arbeitsvertrag nach dem Recht des Sitzlandes. Das beeinflusst Urlaubsanspruch, Kündigungsfristen, Sozialversicherung und Steuern. - Selbstständige:
Du schließt Dienstleistungsverträge mit internationalen Kunden, meist auf Englisch und nach internationalem Vertragsrecht.
Wo muss ich mich krankenversichern?
- Angestellte:
In der Regel bist du über das Land deines Arbeitgebers krankenversichert. Arbeitest du dauerhaft im Ausland, kann eine lokale Versicherungspflicht bestehen. - Selbstständige:
Du bist selbst für deine Krankenversicherung verantwortlich – entweder freiwillig gesetzlich, privat oder über eine internationale Krankenversicherung.
Was ist sonst noch zu beachten?
- Arbeitsrecht und Datenschutz:
Auch remote gelten Arbeitsschutz, Datenschutz und Arbeitszeitgesetze. Klare Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber sind Pflicht[1][4][5]. - Technische Ausstattung:
Notwendig sind Laptop, stabile Internetverbindung und sichere Software für Kommunikation und Datensicherheit[1][3][5]. - Soziale Aspekte:
Remote Arbeit kann zu Isolation führen. Aktive Kommunikation und Team-Building sind wichtig, um die Unternehmenskultur zu erhalten[2][4][5][7].
Vorteile von Remote Arbeiten
- Maximale Flexibilität bei Arbeitsort und -zeit
- Wegfall von Pendelzeiten, mehr Zeit für Familie und Freizeit
- Erhöhte Produktivität und Zufriedenheit möglich
- Zugang zu internationalen Arbeitgebern und Projekten[3][5][6][7]
Nachteile und Herausforderungen
- Gefahr der sozialen Isolation und fehlender Teamkultur
- Schwierige Trennung von Arbeit und Privatleben („Always on“)
- Höhere Anforderungen an Selbstorganisation und Disziplin
- Komplexe rechtliche und steuerliche Fragen bei grenzüberschreitender Arbeit[2][4][5][7]
Fazit: Was muss ich abwägen?
Ob angestellt oder selbstständig – Remote Arbeiten bietet viele Chancen, erfordert aber auch Eigenverantwortung und gute Planung. Kläre vorab:
- Arbeitsrechtliche und steuerliche Bedingungen
- Krankenversicherung und Sozialversicherung
- Technische Ausstattung und Datenschutz
- Persönliche Bedürfnisse nach Struktur, Team und Sicherheit
Tipp:
In der LVV-Bildung.de-Datenbank findest du zahlreiche Weiterbildungen rund um Remote Work, digitale Kompetenzen und internationale Arbeitsmodelle – regional filterbar und mit aktuellen Kursen für Angestellte und Selbstständige.
Foto von charlesdeluvio auf Unsplash
Quellen:
[1] energis.de
[2] ambient.digital
[3] factorialhr.de
[4] rexx-systems.com
[5] stepstone.de
[6] bad-gmbh.de
[7] iu.de
[1] https://energis.de/ratgeber/internet_telefon/mobiles_arbeiten [2] https://ambient.digital/wissen/blog/remote-vorteile-nachteile/ [3] https://factorialhr.de/blog/remote-work/ [4] https://www.rexx-systems.com/hr-glossar/remote-arbeiten/ [5] https://www.stepstone.de/e-recruiting/hr-wissen/arbeitsmarkt/remote-work/ [6] https://www.bad-gmbh.de/dossiers/homeoffice/vorteile-und-nachteile-von-homeoffice/ [7] https://www.iu.de/magazin/remote-arbeiten/ [8] https://qonto.com/de/blog/business/einstellen/remote-work