veröffentlicht in Fortbildung, News, Wissenswertes am 05.06.2025

Remote Arbeiten ist längst mehr als ein Trend: Immer mehr Menschen nutzen die Freiheit, ihren Beruf ortsunabhängig auszuüben – ob als Angestellte oder Selbstständige. Doch welche rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Aspekte sind zu beachten? Und wie findest du passende Angebote, etwa in der Datenbank von LVV-Bildung.de? Hier findest du einen umfassenden Überblick!


Was bedeutet Remote Arbeiten?

Remote Arbeiten (auch: mobiles Arbeiten) bezeichnet Tätigkeiten, die außerhalb des klassischen Büros ausgeführt werden können – etwa von zu Hause, aus dem Coworking Space, im Ausland oder unterwegs. Im Gegensatz zum klassischen Homeoffice ist der Arbeitsort beim Remote Job frei wählbar[1][3][7].


Angestellt oder selbstständig: Was ist der Unterschied?

Angestellte im Remote Job:

  • Haben einen festen Arbeitsvertrag mit einem Unternehmen.
  • Arbeitszeiten, Urlaub und Gehalt sind geregelt.
  • Sozialversicherung (Kranken-, Renten-, Arbeitslosenversicherung) läuft über den Arbeitgeber.
  • Arbeitsrechtliche Vorgaben (z.B. Arbeitszeitgesetz, Arbeitsschutz) gelten auch remote[1][4][5].

Selbstständige/Freelancer im Remote Job:

  • Arbeiten auf eigene Rechnung und organisieren Projekte, Kundenakquise und Abrechnung selbst.
  • Müssen sich eigenständig um Krankenversicherung, Altersvorsorge und Steuern kümmern.
  • Haben mehr Freiheit, aber auch mehr Eigenverantwortung und unternehmerisches Risiko.

Wichtige Abwägung:
Angestellte genießen mehr soziale Sicherheit, Selbstständige mehr Flexibilität und oft ein höheres Einkommenspotenzial – aber auch mehr Unsicherheiten.


Wie und wo kann ich remote arbeiten?

  • *Als Angestellter:**
    Viele Unternehmen bieten heute Remote- oder Hybridmodelle an. Voraussetzung ist meist ein Arbeitsvertrag, der mobiles Arbeiten ausdrücklich erlaubt.
  • *Als Selbstständiger:**
    Du kannst weltweit für Kunden arbeiten, solange du die rechtlichen und steuerlichen Bedingungen beachtest.

Typische Arbeitsorte:

  • Zuhause (Homeoffice)
  • Coworking Spaces
  • Cafés, Bibliotheken
  • Ausland (z.B. als „Digital Nomad“)

Wo wird mein Einkommen versteuert?

  • Angestellte:
    Dein Einkommen wird grundsätzlich im Land des Arbeitgebers versteuert. Arbeitest du jedoch dauerhaft aus dem Ausland, kann das Land, in dem du dich aufhältst, ebenfalls Steueransprüche erheben (Stichwort: „183-Tage-Regel“ und Doppelbesteuerungsabkommen).
  • Selbstständige:
    Du versteuerst dein Einkommen dort, wo dein Lebensmittelpunkt („gewöhnlicher Aufenthalt“) ist. Arbeitest du dauerhaft im Ausland, musst du dich ggf. dort steuerlich anmelden.

Tipp:
Lass dich von einem Steuerberater beraten, wenn du grenzüberschreitend arbeitest, um Doppelbesteuerung zu vermeiden und alle Pflichten zu erfüllen.


Bekomme ich einen ausländischen Arbeitsvertrag?

  • Angestellte:
    Wenn du für ein ausländisches Unternehmen arbeitest, bekommst du meist einen Arbeitsvertrag nach dem Recht des Sitzlandes. Das beeinflusst Urlaubsanspruch, Kündigungsfristen, Sozialversicherung und Steuern.
  • Selbstständige:
    Du schließt Dienstleistungsverträge mit internationalen Kunden, meist auf Englisch und nach internationalem Vertragsrecht.

Wo muss ich mich krankenversichern?

  • Angestellte:
    In der Regel bist du über das Land deines Arbeitgebers krankenversichert. Arbeitest du dauerhaft im Ausland, kann eine lokale Versicherungspflicht bestehen.
  • Selbstständige:
    Du bist selbst für deine Krankenversicherung verantwortlich – entweder freiwillig gesetzlich, privat oder über eine internationale Krankenversicherung.

Was ist sonst noch zu beachten?

  • Arbeitsrecht und Datenschutz:
    Auch remote gelten Arbeitsschutz, Datenschutz und Arbeitszeitgesetze. Klare Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber sind Pflicht[1][4][5].
  • Technische Ausstattung:
    Notwendig sind Laptop, stabile Internetverbindung und sichere Software für Kommunikation und Datensicherheit[1][3][5].
  • Soziale Aspekte:
    Remote Arbeit kann zu Isolation führen. Aktive Kommunikation und Team-Building sind wichtig, um die Unternehmenskultur zu erhalten[2][4][5][7].

Vorteile von Remote Arbeiten

  • Maximale Flexibilität bei Arbeitsort und -zeit
  • Wegfall von Pendelzeiten, mehr Zeit für Familie und Freizeit
  • Erhöhte Produktivität und Zufriedenheit möglich
  • Zugang zu internationalen Arbeitgebern und Projekten[3][5][6][7]

Nachteile und Herausforderungen

  • Gefahr der sozialen Isolation und fehlender Teamkultur
  • Schwierige Trennung von Arbeit und Privatleben („Always on“)
  • Höhere Anforderungen an Selbstorganisation und Disziplin
  • Komplexe rechtliche und steuerliche Fragen bei grenzüberschreitender Arbeit[2][4][5][7]

Fazit: Was muss ich abwägen?

Ob angestellt oder selbstständig – Remote Arbeiten bietet viele Chancen, erfordert aber auch Eigenverantwortung und gute Planung. Kläre vorab:

  • Arbeitsrechtliche und steuerliche Bedingungen
  • Krankenversicherung und Sozialversicherung
  • Technische Ausstattung und Datenschutz
  • Persönliche Bedürfnisse nach Struktur, Team und Sicherheit

Tipp:
In der LVV-Bildung.de-Datenbank findest du zahlreiche Weiterbildungen rund um Remote Work, digitale Kompetenzen und internationale Arbeitsmodelle – regional filterbar und mit aktuellen Kursen für Angestellte und Selbstständige.


Foto von charlesdeluvio auf Unsplash


Quellen:
[1] energis.de
[2] ambient.digital
[3] factorialhr.de
[4] rexx-systems.com
[5] stepstone.de
[6] bad-gmbh.de
[7] iu.de

[1] https://energis.de/ratgeber/internet_telefon/mobiles_arbeiten [2] https://ambient.digital/wissen/blog/remote-vorteile-nachteile/ [3] https://factorialhr.de/blog/remote-work/ [4] https://www.rexx-systems.com/hr-glossar/remote-arbeiten/ [5] https://www.stepstone.de/e-recruiting/hr-wissen/arbeitsmarkt/remote-work/ [6] https://www.bad-gmbh.de/dossiers/homeoffice/vorteile-und-nachteile-von-homeoffice/ [7] https://www.iu.de/magazin/remote-arbeiten/ [8] https://qonto.com/de/blog/business/einstellen/remote-work