veröffentlicht in Tipps am 30.06.2025

Die Gehaltsverhandlung ist ein entscheidender Moment im beruflichen Werdegang. Ob beim Berufseinstieg, nach einer Weiterbildung oder bei einem internen Karriereschritt: Wer weiß, wie man sich vorbereitet, selbstbewusst auftritt und realistische Forderungen stellt, kann entscheidend mehr erreichen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie eine Gehaltsverhandlung richtig führen, woran Sie sich finanziell orientieren können und welche bewährten Tipps Ihnen dabei helfen, Ihre Ziele zu erreichen.


Was ist eine Gehaltsverhandlung?

Unter einer Gehaltsverhandlung versteht man das strukturierte Gespräch über die Anpassung des Lohns bzw. Gehalts. Sie findet in der Regel beim Bewerbungsgespräch, nach der Probezeit, beim Wechsel von Aufgabenbereichen oder im Rahmen von Jahresgesprächen statt. Auch nach einer Weiterbildung oder einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt kann sie sinnvoll sein.


Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung?

  1. Beim Jobwechsel oder Berufseinstieg
  2. Nach der Probezeit (z. B. 6 Monate nach Einstellung)
  3. Bei Änderung des Aufgabenbereichs oder Aufstieg
  4. Nach einer Weiterbildung oder Qualifikation
  5. Jährlich im Mitarbeitergespräch oder bei Zielvereinbarungen

Tipp: Vermeiden Sie ungeplante Gespräche. Bitten Sie um einen offiziellen Termin, um Professionalität zu signalisieren.


Woran orientiere ich mich finanziell?

Eine realistische Gehaltsforderung basiert auf verschiedenen Einflussfaktoren:

  • Berufsgruppe und Branche: Ingenieure verdienen im Schnitt mehr als Sozialpädagogen.
  • Region: Gehaltsniveaus variieren zwischen Ost- und Westdeutschland oder zwischen Stadt und Land.
  • Unternehmensgröße: Große Konzerne zahlen oft höhere Gehälter als kleine Unternehmen.
  • Erfahrung und Qualifikation: Berufsjahre, Zusatzausbildungen, Soft Skills und Verantwortung spielen eine Rolle.
  • Tarifverträge: Informieren Sie sich, ob das Unternehmen an Tarifbindungen gebunden ist.

Tools zur Gehaltsrecherche:


Wie bereite ich mich auf eine Gehaltsverhandlung vor?

  1. Ziele definieren: Welches Gehalt streben Sie an? Was ist Ihre untere Schmerzgrenze?
  2. Marktwert analysieren: Nutzen Sie Vergleichsportale und Studien.
  3. Erfolge dokumentieren: Welche Projekte, Leistungen oder Ziele haben Sie erreicht?
  4. Argumente sammeln: Warum ist Ihre Arbeit mehr wert?
  5. Frühzeitig Termin anfragen: Klare Kommunikation ist entscheidend.

Wie führe ich die Verhandlung erfolgreich?

  • Selbstbewusst, aber sachlich auftreten: Bleiben Sie ruhig, klar und argumentativ.
  • Ich-Botschaften nutzen: "Ich habe im letzten Jahr... erreicht, was aus meiner Sicht eine Gehaltserhöhung rechtfertigt."
  • Auf Gegenargumente vorbereitet sein: "Dafür ist momentan kein Budget da" – Fragen Sie dann nach Alternativen wie Boni, Weiterbildung oder Homeoffice.
  • Nicht gleich das erste Angebot annehmen: Lassen Sie sich Zeit und holen Sie ggf. Rückmeldung ein.

Alternative oder ergänzende Leistungen verhandeln

Wenn eine sofortige Gehaltserhöhung nicht möglich ist, können diese Punkte alternativ verhandelt werden:

  • Weiterbildungsbudget
  • Diensthandy oder Laptop
  • Mehr Urlaubstage
  • Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice
  • Erfolgsabhängige Boni

Fehler, die Sie vermeiden sollten:

  • Unvorbereitet in die Verhandlung gehen
  • Sich unter Wert verkaufen
  • Mit Kollegengehältern oder privaten Problemen argumentieren
  • Emotional oder aggressiv auftreten
  • Zu früh zu viel fordern

Fazit: Ihre Gehaltsverhandlung professionell gestalten

Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Informieren Sie sich objektiv, reflektieren Sie Ihre Leistungen und setzen Sie realistische Ziele. Führen Sie das Gespräch mit Respekt, Klarheit und Strategie.

Mit diesem Wissen können Sie Ihre Chancen bei der nächsten Gehaltsverhandlung deutlich verbessern – ob als Berufseinsteiger, erfahrene Fachkraft oder nach einer Weiterbildung.


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Foto von Ibrahim Rifath auf Unsplash