veröffentlicht in Coaching, Tipps, Wissenswertes am 30.01.2025

Der Weg in die Selbstständigkeit ist aufregend, aber auch herausfordernd. Damit der Traum von der Unabhängigkeit nicht zum finanziellen Albtraum wird, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie viel Geld Sie verdienen müssen, um alle Kosten zu decken, welche Ausgaben auf Sie zukommen, welche Fördermaßnahmen es gibt, wie ein Businessplan erstellt wird und was passiert, wenn die Selbstständigkeit scheitert.


1. Wie viel Geld muss ich verdienen, um alle Kosten zu decken?

Um Ihre Einkünfte zu planen, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Fixkosten: Miete, Versicherungen, Kredite, Software-Abos, etc.
  • Variable Kosten: Material, Marketing, Reisekosten.
  • Steuern und Abgaben: Einkommenssteuer, Umsatzsteuer (je nach Umsatzhöhe), Gewerbesteuer.
  • Private Ausgaben: Lebenshaltungskosten, Krankenversicherung, Altersvorsorge.

Ein Beispiel:

  • Monatliche Fixkosten: 2.000 €
  • Variable Kosten: 500 €
  • Steuern/Abgaben: 800 €
  • Private Kosten: 1.500 €
    Notwendiges Einkommen: 4.800 € pro Monat, um alle Ausgaben zu decken.

2. Welche Kosten kommen auf mich zu?

Als Selbstständige:r sollten Sie folgende Kosten berücksichtigen:

  1. Betriebliche Kosten:

    • Büro- oder Ladenmiete
    • Betriebsmittel (Computer, Werkzeuge, Fahrzeuge)
    • Marketing (Webseite, Werbung)
    • Buchhaltungs- und Steuerberatungskosten
  2. Private Kosten:

    • Krankenversicherung (ca. 14–16 % Ihres Einkommens)
    • Altersvorsorge (z. B. freiwillige Rentenversicherung)
    • Miete, Lebensmittel, Freizeit
  3. Steuern und Abgaben:

    • Einkommensteuer
    • Umsatzsteuer (ab 22.000 € Jahresumsatz)

3. Fördermaßnahmen und Bildungsangebote

Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten und Weiterbildungsangebote für angehende Selbstständige:

  • Gründerzuschuss: Für Arbeitslose, die gründen möchten. Beantragung über die Agentur für Arbeit.
  • Mikrokredite: Förderkredite der KfW-Bank, um Startkapital zu finanzieren.
  • Bildungsangebote:
    • IHK-Gründerseminare
    • Kurse und Workshops von Handelskammern
    • Online-Lernplattformen wie Coursera oder Udemy

4. Der Businessplan – So gelingt er

Ein guter Businessplan besteht aus folgenden Abschnitten:

  1. Executive Summary: Kurzbeschreibung Ihrer Geschäftsidee.
  2. Marktanalyse: Zielgruppen, Wettbewerb, Chancen und Risiken.
  3. Marketingstrategie: Wie erreichen Sie Ihre Kunden? Welche Kanäle nutzen Sie?
  4. Finanzplanung:
    • Startkapital
    • Einnahmen- und Ausgabenplanung
    • Liquiditätsplan
  5. Realisierungsplan: Zeitplan für die Umsetzung Ihrer Idee.

Tipp: Kostenlose Vorlagen gibt es bei der IHK und KfW.


5. Finanzielle Hilfen und deren Dauer

Je nach Lebenssituation gibt es verschiedene Unterstützungen:

  • Gründerzuschuss (bis zu 15 Monate): Monatlich ca. 300 € zusätzlich zum ALG I.
  • Exist-Gründerstipendium: Bis zu 3.000 € monatlich für Hochschulabsolvent:innen.
  • KfW-Förderkredite: Niedrig verzinste Kredite für Start-ups.
  • BAföG für Selbstständige: In seltenen Fällen möglich, z. B. für berufliche Weiterbildung.

6. Was tun, wenn die Selbstständigkeit scheitert?

Falls die Selbstständigkeit nicht funktioniert, sollten Sie vorbereitet sein:

  1. Rücklagen bilden: Mindestens drei Monatsgehälter für Notfälle.
  2. Rechtzeitig umorientieren: Alternativen prüfen, z. B. Rückkehr in die Anstellung.
  3. Insolvenzverfahren: Im Fall von Überschuldung das Verfahren beantragen. Restschuldbefreiung ist nach drei Jahren möglich.
  4. Beratung suchen: Schuldnerberatungen helfen bei finanziellen Problemen.

7. Fazit

Der Schritt in die Selbstständigkeit erfordert Planung, Disziplin und eine solide finanzielle Basis. Mit einem klaren Businessplan, der Nutzung von Fördermöglichkeiten und der Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden, können Sie langfristig erfolgreich sein.


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Foto von Vitaly Gariev auf Unsplash