veröffentlicht in Tipps, Wissenswertes am 28.06.2025

Warum das Thema Burnout heute wichtiger denn je ist

Die Zahl der Menschen, die unter chronischer Erschöpfung, Antriebslosigkeit und innerer Leere leiden, steigt seit Jahren kontinuierlich an. Burnout ist längst keine Randerscheinung mehr, sondern betrifft Menschen in nahezu allen Berufsgruppen und Altersklassen. Besonders in stressintensiven Branchen, bei hoher Eigenverantwortung oder mangelnder Work-Life-Balance ist das Risiko erhöht. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Burnout erkennen, welche Ursachen zugrunde liegen und wie Sie feststellen können, ob Sie selbst betroffen oder bedroht sind. Der Artikel ist für Betroffene, Arbeitgeber, Bildungsträger sowie Angehörige gleichermaßen hilfreich.

Was ist Burnout? Definition und medizinische Einordnung

Burnout ist keine offiziell anerkannte psychische Erkrankung im klassischen Sinne, sondern ein Syndrom, das durch anhaltenden beruflichen oder emotionalen Stress entsteht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Burnout als "physischen und emotionalen Erschöpfungszustand infolge chronischen Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird".

Typische Symptome von Burnout

  1. Emotionale Erschöpfung: Das Gefühl, innerlich leer und ausgelaugt zu sein.
  2. Depersonalisierung: Zunehmend distanziertes oder zynisches Verhalten gegenüber Kolleginnen, Kollegen, Klienten oder Kunden.
  3. Reduzierte Leistungsfähigkeit: Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, verringerte Motivation.
  4. Körperliche Beschwerden: Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Herzrasen, Magen-Darm-Beschwerden.
  5. Soziale Rückzugsverhalten: Verlust des Interesses an Freizeitaktivitäten, Vereinsamung.

Frühwarnzeichen: So erkennen Sie die ersten Hinweise auf ein drohendes Burnout

  • Dauerhafte Erschöpfung trotz ausreichend Schlaf
  • Ständige Gedankenkreise um Beruf und Verpflichtungen
  • Reizbarkeit, Nervosität und plötzliche Gefühlsausbrüche
  • Gefühl des "Funktionierens" statt Lebensfreude
  • Zunehmender Alkohol-, Kaffee- oder Medikamentenkonsum zur Kompensation

Bin ich betroffen? Selbsttest: 10 Fragen zur Einschätzung Ihres Burnout-Risikos

  1. Fühlen Sie sich häufig überfordert und erschöpft?
  2. Haben Sie Schwierigkeiten, sich zu entspannen oder abzuschalten?
  3. Schlafen Sie schlechter als früher?
  4. Verlieren Sie das Interesse an sozialen Kontakten oder Hobbys?
  5. Erleben Sie häufig das Gefühl, nicht mehr genug leisten zu können?
  6. Werden Sie schneller gereizt als sonst?
  7. Haben Sie körperliche Beschwerden ohne erkennbare medizinische Ursache?
  8. Haben Sie das Gefühl, Ihre Arbeit habe keinen Sinn mehr?
  9. Fällt es Ihnen schwer, morgens aufzustehen oder zur Arbeit zu gehen?
  10. Denken Sie häufig daran, einfach alles hinter sich zu lassen?

Wenn Sie mehr als vier Fragen mit "Ja" beantworten, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Häufige Ursachen und Risikofaktoren für Burnout

  • Dauerhafte Überlastung im Beruf
  • Fehlende Anerkennung und Wertschätzung
  • Unklare Rollen oder Zielkonflikte
  • Perfektionismus und Selbstüberforderung
  • Soziale Isolation oder Konflikte im Team
  • Mangel an Erholungsphasen und Freizeit

Burnout-Prävention: Was Sie aktiv tun können

  • Klare Grenzen zwischen Beruf und Privatleben ziehen
  • Regelmäßige Pausen und Erholungszeiten einplanen
  • Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder Atemtechniken nutzen
  • Offene Gespräche mit Vorgesetzten über Arbeitsbelastung suchen
  • Soziale Kontakte pflegen und Unterstützung annehmen
  • Professionelle Beratung oder Coaching in Anspruch nehmen

Wann sollte man professionelle Hilfe suchen?

Wenn Sie über einen längeren Zeitraum unter den genannten Symptomen leiden und sich dadurch in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen, sollten Sie nicht zögern, psychologische oder psychosomatische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Frühzeitige Intervention erhöht die Chancen auf eine vollständige Genesung.

Fazit: Burnout erkennen, ernst nehmen, handeln

Burnout ist ein ernstzunehmendes Warnsignal Ihres Körpers und Ihrer Psyche. Je früher Sie Anzeichen erkennen, desto besser sind die Chancen, gegensteuern zu können. Nutzen Sie die Möglichkeit zur Selbstreflexion, zum offenen Austausch mit anderen und scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Ihre Gesundheit und Lebensqualität sollten immer oberste Priorität haben.

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Foto von Sydney Latham auf Unsplash