Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist eine wichtige Maßnahme zur Wiedereingliederung von Mitarbeitern nach längerer Krankheit. Es zielt darauf ab, Arbeitsunfähigkeit zu überwinden, erneuter Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen und den Arbeitsplatz zu erhalten[1].
Worum geht es beim BEM?
Das BEM ist ein systematischer Prozess, bei dem Arbeitgeber, Arbeitnehmer und weitere Beteiligte gemeinsam Lösungen erarbeiten, um die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen und zu fördern[5]. Es ist Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements und gesetzlich verankert in § 167 Abs. 2 SGB IX[1].
Wer ist antragsberechtigt?
Das BEM gilt für alle Beschäftigten, unabhängig von einer Schwerbehinderung oder Gleichstellung. Es betrifft:
- Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte
- Leitende Mitarbeiter
- Befristet Beschäftigte
- Auszubildende[4]
Voraussetzungen für ein BEM
Ein BEM muss angeboten werden, wenn ein Mitarbeiter innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig war[2]. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das BEM anzubieten, aber die Teilnahme ist für den Arbeitnehmer freiwillig[4].
Fördermaßnahmen im Rahmen des BEM
Das BEM kann verschiedene Maßnahmen umfassen:
- Anpassung des Arbeitsplatzes oder der Arbeitsaufgaben
- Flexible Arbeitszeitmodelle
- Technische Arbeitshilfen
- Qualifizierungsmaßnahmen
- Medizinische Rehabilitation[3]
Zeitrahmen des BEM
Die Dauer eines BEM-Prozesses kann stark variieren:
- Bei einfachen Fällen kann das BEM bereits nach einem Gespräch abgeschlossen sein
- Komplexere Fälle können sich über mehrere Monate oder sogar über ein Jahr erstrecken[8]
Es gibt keine gesetzliche Begrenzung für die Dauer eines BEM. Der Prozess sollte so lange fortgeführt werden, bis eine zufriedenstellende Lösung gefunden wurde oder feststeht, dass eine Wiedereingliederung nicht möglich ist.
Fazit
Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist ein wichtiges Instrument zur Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit und zur Förderung der Gesundheit im Betrieb. Es bietet Chancen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen und trägt zu einem positiven Arbeitsklima bei.
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Quellenangaben: [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebliches_Eingliederungsmanagement [2] https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/3818 [3] https://www.bfw-muenchen.de/arbeitgeber/angebote-fuer-arbeitgeber/betriebliches-eingliederungsmanagement-bem/ [4] https://www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/grundlagen/betriebliches-eingliederungsmanagement/gesetzliche-grundlagen-des-bem/ [5] https://www.gesundheitsmanagement24.de/betriebliches-eingliederungsmanagement-bem/ [6] https://www.verwaltung.personal.uni-mainz.de/files/2022/08/DV_BEM.pdf [7] https://www.lwl-inklusionsamt-arbeit.de/de/beschaeftigung/praevention-betriebliches-eingliederungsmanagement-bem/ [8] https://www.bem-extern.de/aktuelles/detail/wie-lange-dauert-ein-bem-prozess-eine-realistische-einschaetzung [9] https://www.buchalik-broemmekamp.de/newsroom/wie-oft-muss-betriebliches-eingliederungsmanagement-durchgefuehrt-werden/ [10] https://www.bgbau.de/themen/sicherheit-und-gesundheit/gesundheitsschutz/betriebliches-eingliederungsmanagement-bem [11] https://www.hensche.de/Betriebliches_Eingliederungsmanagement_BEM_Betriebliches_Eingliederungsmanagement.html [12] https://www.personio.de/hr-lexikon/betriebliches-eingliederungsmanagement/